Elektrifizierung von Lkw: Der richtige Zeitpunkt ist da
Schwere Nutzfahrzeuge leisten einen bedeutenden Beitrag zu den globalen Treibhausgasemissionen. In Europa stellen Lkw weniger als 2 Prozent des gesamten Fahrzeugbestands, sind jedoch für nahezu ein Viertel der Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich.
Die Antwort ist die Elektrifizierung von Schwerlastfahrzeugen und Lkw. Dieser Beitrag erläutert, warum eine Elektrifizierung sinnvoll ist und wie sich die Ladeindustrie auf diese Transformation vorbereitet.
Deutliche Emissionsreduktion bei elektrischen Lkw im Vergleich zu wasserstoffbetriebenen Modellen
Laut dem International Council of Clean Transportation (ICCT) sparen batterieelektrische Lkw über den gesamten Lebenszyklus bis zu 63 Prozent der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu ihren Diesel-, Wasserstoff- und Erdgas-Pendants ein.
Voraussetzung ist, dass der Ladestrom dem aktuellen Strommix entspricht.
Werden ausschließlich erneuerbare Energien verladen, sinken die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus um bis zu 92 Prozent.
Beide Berechnungen berücksichtigen einen Batteriewechsel während des Lebenszyklus.
Bis 2030 wird die Elektromobilität die CO2-Emissionen im Sektor um bis zu 90 Prozent reduzieren. Dies kann beschleunigt werden, wenn vermehrt erneuerbare Energien geladen werden.
Wir bei Virta verstehen die Bedeutung von erneuerbarem Strom und dessen Nutzung für das Laden von Elektrofahrzeugen. Deshalb ermöglichen wir unseren Kunden, mit unserem Service Virta Origin Ladestrom aus 100 Prozent zertifiziertem Strom anzubieten.
Die Transportindustrie ergreift Maßnahmen, unterstützt durch die Gesetzgebung
Die Europäische Kommission plant, die Emissionen im Schwerlastverkehr bis 2030 um 45 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 2019 zu senken.
Dieser Vorschlag richtet sich nicht nur an Lastwagen, sondern schreibt ebenfalls vor, dass alle neuen Stadtbusse bis 2030 emissionsfrei sein müssen.
Während noch über Gesetze diskutiert wird, ergreifen große Lkw-Hersteller bereits eigenhändig Maßnahmen und verpflichten sich, bis 2030 70 Prozent der Verkäufe mit schweren Elektrofahrzeugen zu erzielen.
Auch große Transport- und Logistikunternehmen bereiten sich auf eine emissionsfreie Zukunft vor. Im Dezember 2022 haben 44 große Unternehmen aus der Branche einen offenen Brief an die Europäische Kommission gerichtet, in dem sie fordern, dass ab 2035 alle neuen Lastkraftwagen emissionsfrei sein sollen.
Außerdem machen steigende Preise für CO2-Zertifikate und erhöhte Mauttarife für Lkw mit Verbrennungsmotor zum 1. Dezember 2023 den Wechsel zu E-Lkw zunehmend attraktiver.
Alle genannten Entwicklungen führen zu einem klaren Ergebnis: Der Aufbau geeigneter Ladeinfrastrukturen, einschließlich ultraschnellem Laden (HPC) und bald auch Megawatt-Laden (MWC), muss beschleunigt werden.
Dabei ist wichtig zu bedenken, dass die Installation von HPC- oder Megawatt-Ladestationen mindestens 18 Monate beanspruchen kann. Mit der Planung sollte daher rechtzeitig begonnen werden.
Schwere Elektrofahrzeuge werden in den nächsten Jahren bis 2030 zur neuen Norm. Da der durchschnittliche Lebenszyklus eines Lastwagens 18 Jahre beträgt, sollte bereits jetzt beim Neukauf der Umstieg auf einen Elektro-Lkw erwogen werden.
Total Cost of Ownership (TCO) begünstigt Elektro-Lkw
Total Cost of Ownership (TCO) oder Gesamtkosten des Betriebs umfasst die Anschaffungskosten eines Vermögenswerts sowie die Betriebskosten über den gesamten Lebenszyklus.
Die TCO von Elektro-Lkw wird voraussichtlich bereits bis 2025 niedriger sein als die TCO vergleichbarer Verbrennermodelle.
Aspekte, die den größten Einfluss auf die Betriebskosten nehmen, sind die Ladeinfrastruktur und die Strompreise.
Die Ladekosten für Schwerlastflotten können mit den richtigen Tools optimiert werden. Diese stellen sicher, dass Fahrzeuge zu Zeiten mit günstigen Energiepreisen bei dynamischen Stromtarifen oder dann geladen werden, wenn die Produktion von erneuerbaren Energien am höchsten ist.
Intelligente Energielösungen wie das Lastmanagement erlauben die effiziente Nutzung der vorhandenen Netzkapazität am Standort, ohne in teure Infrastruktur-Aufrüstungen investieren zu müssen.
Virta bietet verschiedene intelligente Energielösungen an, die das Laden von Schwerlastflotten optimieren, Kosten reduzieren und gewährleisten, dass die Fahrzeuge stets geladen und einsatzbereit sind, wenn sie gebraucht werden.
Die Europäische Union und nationale Regierungen setzen gezielt Maßnahmen ein, um die Emissionen im Transportsektor zu senken und den Umstieg auf elektrische Lkw zu fördern.
Neben Steuerbegünstigungen und Mautbefreiungen bieten regelmäßige Förderaufrufe ökonomische Anreize, in die Elektromobilität zu investieren.
Förderprogramme konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf zwei Bereiche: Einerseits sollen durch finanzielle Unterstützung Kaufanreize für elektrische Lkw geschaffen werden, um die hohen Anfangsinvestitionen zu mindern.
Auf der anderen Seite werden insbesondere die Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge gefördert. In vielen Fällen werden hier bis zu 60 Prozent der Kosten für den Erwerb, die Installation und den Netzanschluss übernommen.
Eine Übersicht der aktuellen Förderaufrufe haben wir hier zusammengestellt.
Die Ladeindustrie rüstet sich für die Elektrifizierung von schweren Nutzfahrzeugen
Die Ladeindustrie ist bereits gut aufgestellt, was die Bedürfnisse von E-Autos betrifft.
Beim Laden von schweren Nutzfahrzeugen besteht jedoch noch Verbesserungsbedarf. Das öffentliche Netz an schnellen und ultraschnellen (HPC) Ladestationen muss weiter ausgebaut werden, um der steigenden Anzahl neuer Elektro-Lkw gerecht zu werden.
Ein neuer Ladestandard, das Megawatt Charging System (MCS) ist seit 2019 in Entwicklung und einer der ersten Standorte mit einer MCS-Ladestation wurde erst kürzlich von Virta in Kooperation mit Kempower und Hedin im schwedischen Linköping eröffnet.
Die gesamte Ladebranche, ob Hardware-Hersteller oder Ladedienstleister, bereitet sich auf die Elektrifizierung von Lkw vor und investiert in die Entwicklung geeignter Ladelösungen, die den Anforderungen der Schwerlastindustrie gerecht werden.
Unterstützt werden sie von positiven Signalen aus der Politik.
In Deutschland startet diesen Sommer noch eine weitere Ausschreibung für das Deutschlandnetz. Landesweit sollen so über 350 Ladestandorte speziell für Lkw geschaffen werden.
Die Bundesregierung hat hierfür 1,85 Milliarden Euro im Haushaltsplan von 2024 vorgesehen.
Werden Sie jetzt Teil des Wandels
Wie wir sehen können, bereitet sich die Branche intensiv auf die umfassende Elektrifizierung von Schwerlastfahrzeugen vor. Wenn Sie Fuhrparkmanager oder Betreiber einer Schwerlastflotte sind, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, am Wandel teilzuhaben.
Den richtigen Anbieter für Ladelösungen zu finden, ist entscheidend, um den Wechsel so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Virta bietet eine umfassende Lösung für das Laden von elektrischen Schwerlastfahrzeugen. Wir entwickeln laufend neue Funktionen, wie etwa eine Reservierungsfunktion, um den sich wechselnden Ansprüchen der Branche gerecht zu werden.
Passende Hardware
Unsere Schnellladestationen bieten Ladeleistungen von 150 kW bis zu 600 kW und werden ab Lager mit unserer Backend-Lösung, Virta Hub, geliefert.
Backend
Virta Hub gibt einen vollständigen Überblick über alle Ladevorgänge auf einer einzigen Plattform.
Intelligente Energielösungen
Lösungen für das Energiemanagement gewährleisten, dass Fahrzeugflotten zu optimalen Zeiten und mit maximaler Effizienz geladen werden. Dies schützt das Netz und nutzt die Kapazitäten bestmöglich aus.
Flottenmanagement
Betreiber von Flotten mit Hunderten oder sogar Tausenden von Fahrzeugen benötigen automatisierte Abläufe, umfassende Dateneinsicht und die Sicherheit, dass die Fahrzeuge immer geladen sind.