Elektro-Nutzfahrzeuge und E-Lkw: Chancen und Lösungen
Deutschland ist das Land der Fahrzeugflotten. Mehr als fünf Millionen gewerbliche Fahrzeuge sind hierzulande zugelassen, sie machen etwa zehn Prozent des gesamten Fahrzeugbestandes aus. In Summe sind das mehr als 16.000 Flotten mit mehr als 20 Fahrzeugen. Auch Bau-, Tagebau- und Logistikunternehmen operieren damit. Tendenz stark steigend.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) entfallen im Jahr 2022 bereits zwei Drittel aller Neuzulassungen auf gewerbliche Anmeldungen. Gleichzeitig vollzieht sich die Elektrifizierung der Mobilität in nahezu allen Bereichen, denn im Jahr 2022 kam bereits jedes dritte Neufahrzeug in Deutschland mit einem Stecker auf die Straße.
Dabei entfielen überproportional viele Neuzulassungen auf gewerblich genutzte Fahrzeuge.
Hohe Treibstoffpreise, steigende Maut, sinkende Preise bei Batterien und Anstrengungen zur Reduktion von Emissionen beschleunigen den Umstieg auf E-Mobilität vorrangig in den Fuhrparks von Unternehmen: von der Logistik bis hin zu schweren Arbeitsmaschinen und Lkw, Transport- und Kranfahrzeugen.
Viele Bauunternehmen, Logistikunternehmen, Unternehmen im Tagebau sowie Zementwerke kommen zum Ergebnis, dass die Vorteile eines batteriebetriebenen Antriebs überwiegen.
Auf den Straßen Deutschlands sind bereits die ersten Elektro-Lkw mit Reichweiten von über 500 Kilometer unterwegs. EU-Vorgaben für den Umstieg auf E-Fahrzeuge sollen die CO2-Abgaben im Transport und insbesondere im Schwertransport weiter reduzieren.
So sollen laut den Plänen der EU-Kommission Emissionen von E-Trucks bis 2030 um 45 % und bis 2040 um 90 % im Vergleich zu 2019 reduziert werden. Der Vorschlag sieht ebenfalls vor, dass neue Stadtbusse bis 2030 emissionsfrei sein sollen.
Elektro-Nutzfahrzeug und E-Lkw: Die Vorteile
E-Mobilität birgt vorrangig klare Vorteile hinsichtlich ihrer positiven Umweltbilanz. E-Fahrzeuge verursachen im Betrieb keinerlei Emissionen. Vorausgesetzt, sie werden mit 100 Prozent Grünstrom betrieben.
Elektromotoren haben außerdem einen fast viermal höheren Wirkungsgrad als vergleichbare Benziner und sind im Betrieb deutlich leiser. Forschung und Entwicklung machen Batterien immer effizienter, leistungsstärker und günstiger.
Vergleicht man Stromer und Verbrenner über den gesamten Lebenszyklus hinweg, stoßen E-Fahrzeuge 60 Prozent weniger CO2 aus. In Anbetracht dessen, dass der Verkehrssektor samt schweren Nutz- und Lastfahrzeugen der größte Emittent von Stickoxiden ist, schafft die Elektrifizierung ein enormes Einsparungspotenzial.
Eine Studie des Umweltbundesamts kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Über den gesamten Lebenszyklus hinweg haben E-Lkw bei Neuzulassung im Jahr 2030 einen Klimavorteil von 73 bis 78 Prozent gegenüber Verbrennern - bei einem zügigen Ausbau von erneuerbaren Energien. Ansonsten liegt der Vorteil bei 55 bis 60 Prozent.
Gleichzeitig ist die TCO (total cost of ownership) bei E-Fahrzeugen und somit auch bei Elektro-Nutzfahrzeugen, E-Lkw, Elektro-Arbeitsmaschinen und bei einem Elektro-Transporter deutlich niedriger.
Dies trifft insbesondere auf Steuern, Kraftstoffkosten (Strom) sowie Instandhaltungs- und Wartungskosten zu, wo sich Vorzüge von E-Fahrzeugen deutlich durchschlagen. Des Weiteren sind schwere Elektro-Nutzfahrzeuge wie E-Trucks in Deutschland bis Ende 2025 von der Lkw-Maut befreit.
Eine Bevorzugung bei den Mautabgaben ist EU-weit festgeschrieben und neue erhöhte Mautsätze für den Schwerlastverkehr mit Verbrennermotoren wurden erst zum 1. Dezember 2023 eingeführt.
Zusätzlich sollen staatliche Förderungen und Subventionen den Erwerb von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur attraktiver machen. Deutschland hält mit der Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen europaweit die höchsten Förderquoten bereit – bis zu 80 Prozent der Mehrkosten für die Anschaffung von E-Lkw und Elektro-Nutzfahrzeugen samt der dazugehörigen Ladeinfrastruktur werden übernommen.
Die im Haushaltsplan 2024 für die Förderung von Ladeinfrastruktur reservierten 1,85 Milliarden Euro sind hauptsächlich für das E-Lkw-Ladenetz vorgesehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich durch die Elektrifizierung ganzer Fahrzeugflotten im Baugewerbe, in der Logistik und in ähnlichen Branchen langfristig Kostenvorteile und ein klimafreundlicher Betrieb ergeben. Durch geeignete Ladeinfrastruktur kann eine elektrische Flotte effizient und ohne Abstriche betrieben werden.
Entscheidend ist die richtige Wahl von Ladestationen
Schlüsselfaktor für das Gelingen der E-Mobilität sind die richtige Auswahl und der richtige Mix an Ladestationen.
Ladeinfrastruktur muss bedarfsgerecht für jeden Standort und den Ansprüchen entsprechend bereitgestellt werden. Sind Maschinen, schwere Nutzfahrzeuge, E-Lkw und E-Transporter hauptsächlich am Tag im Betrieb, reichen Normalladestationen mit einer Leistung von bis zu 50 kW, um die Fahrzeuge über Nacht laden zu können.
Sollen schwere Elektro-Nutzfahrzeuge und Elektro-Transporter rund um die Uhr einsatzbereit sein, lohnen sich Schnellladestationen mit Leistungen von bis zu 600 kW.
Damit werden Fahrzeugbatterien in wenigen Stunden und auch in weniger als 30 Minuten vollgeladen.
Dabei soll das Laden so einfach vonstattengehen, wie wir es vom Tanken kennen. RFID-Authentifizierung, Apps und Plug & Charge machen dies möglich.
Um dem steigenden Anteil von elektrischen Nutzfahrzeugen gerecht zu werden, wird bereits an neuen, ultraschnellen Ladestandards gearbeitet. Das Megawatt Charging System (MCS) soll das Laden mit einer Leistung von über 1.000 kW Wirklichkeit werden lassen.
Dies soll das Laden von großen Batterien, wie sie in E-Lkw verbaut sind, noch einfacher und schneller gestalten. Um den reibungslosen Umstieg auf Elektro-Lkw zu ermöglichen, arbeitet Virta bereits mit Kempower zusammen, um in Schweden ein neues und effizientes Schnellladenetz aufzubauen.
Nahtloses Flottenmanagement ist das A und O
Damit das funktioniert, braucht es neben den richtigen Ladestationen auch ein harmonisches Zusammenspiel zwischen E-Fahrzeugen und Flottenmanagement.
Bei der Komplettlösung für das Laden von Virta sind Hardware und Software bestens aufeinander abgestimmt. Die Lösung von Virta deckt auch das Laden von E-Lkws und schweren Elektro-Nutzfahrzeugen ab.
Mit Tools für das intelligente Lastmanagement von Virta wird der Energiehaushalt und die Anschlussleistung des Standorts optimal ausgenutzt. Teure Investitionen in den Netzausbau werden somit hinfällig.
Zusätzliche Energieservices lassen es zu, dass einzelne Fahrzeuge oder Fahrzeuggruppen beim Laden priorisiert werden. Auch Reihenfolgen können so festgelegt werden.
Eine Flottenlösung für das Laden von E-Fahrzeugen wie die von Virta sorgt dafür, dass das Laden nahtlos in bestehende Flottenmanagementsysteme integriert ist. Ladestand und Ladestatistik sind für jedes einzelne Fahrzeug jederzeit einsehbar, ebenso Daten zu Energieverbrauch und Nutzung.
Mit Cloud-basierten Tools kann der Fuhrpark immer und von überall verwaltet und kontrolliert werden. Ladevorgänge können so auch aus der Ferne gestartet und pausiert werden.
Ebenso machen es moderne Backend-Systeme möglich, Ladestationen aus der Ferne für das öffentliche Laden freizuschalten. Sollten Fahrzeuge und Maschinen die Ladeinfrastruktur nur über Nacht benötigen, kann diese am Tag gegen ein Entgelt anderen E-Autos zur Verfügung gestellt werden. Damit lassen sich einfach neue Einnahmequellen erschließen.