Neue Studie zeigt: Ladeinfrastruktur in Deutschland braucht mehr Tempo

von Virta
4 Min
04.07.2024 12:02:48

Die neueste Studie „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030: Szenarien für den Markthochlauf“ der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zeigt eindrucksvoll, wie wichtig und lohnenswert Investitionen in Ladeinfrastruktur sind. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammengefasst. 

Im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) hat die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der NOW GmbH im Jahr 2020 erstmals die Studie „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030: Szenarien für den Markthochlauf“ verfasst.

Diese untersucht den Ladebedarf im öffentlichen Raum auf Grundlage von fünf verschiedenen Szenarien.

Um der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität gerecht zu werden, hat die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur kürzlich eine aktualisierte Neuauflage der Studie veröffentlicht.

Die Ergebnisse der Studie umfassen verschiedene Aspekte des Ladeinfrastrukturbedarfs in Deutschland. Sie kommt zum Schluss, dass die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte in Deutschland bis 2030 deutlich anwachsen muss, um den Menschen den einfachen Zugang zu öffentlicher Ladeinfrastruktur weiterhin garantieren zu können.

Zentrale Ergebnisse der Studie

Die Studie untersucht den zukünftigen Bedarf an Ladeinfrastruktur in Deutschland und zeigt, dass bis 2030 zwischen 380.000 und 680.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte benötigt werden. Diese Zahl verdeutlicht, wie stark die Nachfrage nach Lademöglichkeiten in den nächsten Jahren steigen wird.

Zum 1. Januar 2024 sind der Bundesnetzagentur insgesamt 123.449 öffentliche Ladepunkte im Betrieb gemeldet. Die Ergebnisse der Studie bedeuten, dass der Bestand bis 2030 mindestens verdreifacht werden muss, um mit der Entwicklung der Elektromobilität standhalten zu können.

Die installierte Ladeleistung der prognostizierten Ladepunkte wird je nach Szenario zwischen 23,3 GW und 32,4 GW liegen.

Das entspricht einer verfügbaren Ladeleistung von 1,5 bis 2,0 kW für jedes zugelassenes E-Auto und 0,8 und 1,6 kW für jeden zugelassenen Plug-in-Hybrid. Diese Werte liegen damit teils deutlich über den von AFIR ab 2025 vorgeschriebenen Werten von 1,3 kW für vollelektrische E-Autos und 0,8 kW für Plug-in-Hybride.

Ein weiteres zentrales Ergebnis ist die erwartete Menge an verladener Energie. Bis 2030 werden insgesamt 37,8 TWh in E-Fahrzeuge geladen, wobei öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur zwischen 36 und 50 Prozent dieser Energie bereitstellen wird. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung von öffentlich zugänglichen Ladestationen. 

Bedarf an öffentlichen Ladepunkten in den verschiedenen Szenarien:
Szenarien 2030 2035

Referenzszenario

520.000

825.000

Geringe Verfügb. nicht öff. zug. LP

681.000

1.100.000

Hohe Verfügb. nicht öff. zug. LP

386.000

582.000

Digitale Optimierung

484.000

734.000

HPC-Fokus

384.000

616.000

 

Gelbes Auto steckt an HPC-Ladekabel zum Laden. Foto: Sean Wiklund

Foto: E-Auto wird an HPC-Ladestation geladen. Foto: Sean Wiklund

Die Rolle nicht öffentlicher Ladeinfrastruktur

Ein Aspekt für die Ermittlung des zukünftigen Ladebedarfs ist die Verfügbarkeit von nicht öffentlicher Ladeinfrastruktur.

Mit der Annahme, dass bis 2030 der Ausbau nicht öffentlicher Ladeinfrastruktur am Wohnort und im Unternehmen erschwert wird, kommt die Studie zum Schluss, dass 681.000 öffentliche Ladepunkte benötigt werden. Das ist der höchste Wert in allen untersuchten Szenarien.

Wird der Ausbau nicht öffentlicher Ladepunkte dahingehend beschleunigt, ergibt die Bedarfsermittlung für 2030 insgesamt 386.000 öffentliche Ladepunkte. Also die Hälfte wie im Szenario mit eingeschränkter privater Ladeinfrastruktur.

Diese Ergebnisse verdeutlichen eindrucksvoll, wie entscheidend die Verfügbarkeit privater Ladeinfrastruktur für den Erfolg der Elektromobilität ist. 

Die Rolle der Normalladeinfrastruktur

Normalladen bleibt ein wichtiger Bestandteil der Ladeinfrastruktur, insbesondere im Straßenraum. Da immer mehr Menschen auf Elektromobilität umsteigen, wird der Anteil derjenigen, die auf das Laden im öffentlichen Raum angewiesen sind, steigen.

Normalladestationen bieten hier eine zuverlässige und zugängliche Lösung, um den Ladebedarf zu decken. Gleichzeitig kommt die Studie zum Schluss, dass eine Erhöhung der Ladeleistung im Straßenraum zu einem kaum veränderten Bedarf an Ladepunkten führt.

Das liegt daran, dass Fahrzeuge hier meist über längere Zeiträume wie beispielsweise über Nacht abgestellt und geladen werden. Eine höhere Ladeleistung hat kaum Auswirkung auf die Parkdauer. 

Die Rolle der Schnellladeinfrastruktur

Ganz im Gegenteil zeigt die Studie, dass vorhandende Schnellladeinfrastruktur erheblich den zukünftigen Ladebedarf beeinflusst.

Ein stärkerer Ausbau von Schnellladestationen oder HPC-Ladestationen reduziert laut Studie den Gesamtbedarf an öffentlich zugänglichen Ladepunkten.

Werden im Referenzszenario 520.000 Ladepunkte veranschlagt, werden mit einem HPC-Fokus beim Ausbau nur noch 384.000 Ladepunkte benötigt, also um insgesamt 26 Prozent weniger. 

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Einfluss des Ladeverhaltens 

Die Studie zeigt auch, dass der Bedarf an Ladeinfrastruktur stark vom Ladeverhalten und den Eigenschaften der E-Fahrzeuge abhängt. Eine Reduktion des durchschnittlichen Energieverbrauchs der Fahrzeuge um 20 Prozent könnte den Bedarf an öffentlich zugänglichen Ladepunkten um etwa 15 Prozent senken.

Gleichzeitig führt die digitale Optimierung von Ladevorgängen zu einer deutlichen Reduktion des Bedarfs an Ladepunkten. Durch die Erhöhung von Auslastungen, wie durch die Möglichkeit der Reservierung von Ladeslots, kann der Ladebedarf von 520.000 Ladepunkten im Referenzszenario auf 484.000 Ladepunkte reduziert werden.

Diese Faktoren sind wichtige Überlegungen für die Planung und den Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Warum der Ausbau der Ladeinfrastruktur wichtig ist

Die Elektromobilität stellt einen entscheidenden Hebel dar, um die Klimaziele zu erreichen. Deutschland strebt an, bis 2045 klimaneutral zu werden, und der Verkehrssektor spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur muss daher nicht nur parallel zum Anstieg der E-Fahrzeuge erfolgen, sondern proaktiv vorangehen, um den Umstieg auf Elektromobilität zu erleichtern und zu beschleunigen. 

Fazit

Die Studie „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030: Szenarien für den Markthochlauf“ macht deutlich, dass der Bedarf an Ladeinfrastruktur in den nächsten Jahren stark zunehmen wird.

Unternehmen, die jetzt in die Ladeinfrastruktur investieren, können nicht nur von staatlichen Förderungen profitieren, sondern auch eine Vorreiterrolle im wachsenden Markt der Elektromobilität einnehmen.

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