Was ist OCPP und warum es wichtig für die Zukunft des E-Ladens ist
Warum OCPP-Tests für das nahtlose Laden von Elektrofahrzeugen und die Systemintegration unerlässlich sind.
Was ist OCPP?
OCPP, oder Open Charge Point Protocol, ist ein offenes Kommunikationsprotokoll und der globale Standard für die Kommunikation beim Laden von Elektrofahrzeugen.
Er verbindet Ladestationen für Elektrofahrzeuge mit Backend-Managementsystemen - auch Charge Point Management Systems (CPMS) genannt. Man kann OCPP als universelle „Sprache“ betrachten, die eine reibungslose Interaktion zwischen beiden Systemen ermöglicht.
Der Kommunikationsstandard unterstützt wichtige Funktionen wie Abrechnung, Fernüberwachung und App-basierte Funktionen, die sowohl den Fahrerinnen und Fahrern von Elektrofahrzeugen als auch den Betreibern von Ladestationen ein reibungsloses Erlebnis bieten. Im Kern sorgt OCPP für Interoperabilität, Skalierbarkeit und Sicherheit in einer schnell wachsenden Ladelandschaft.
In diesem Artikel gehen wir auf folgende Punkte ein:
- Wie OCPP funktioniert: Einblick in die Kommunikation zwischen Ladepunkten und Backend-Systemen.
- OCPP vs. individuelles Protokoll: Welches Modell ist das richtige für Ihr Unternehmen?
- Die wichtigsten Merkmale und Vorteile von OCPP: Von Innovationsförderung über Ferndiagnosen bis hin zu dynamischem Netzwerkmanagement.
- Wie OCPP-Tests aussehen: Erfahren Sie, warum gründliche Tests Kompatibilität, Zuverlässigkeit und optimale Leistung vor der Inbetriebnahme sicherstellen.
Wie funktioniert OCPP?
Wie bereits erwähnt, besteht die Hauptfunktion von OCPP darin, die nahtlose Kommunikation zwischen Ladestationen und Backend-Systemen zu ermöglichen.
OCPP wurde 2009 von der Open Charge Alliance (OCA) ins Leben gerufen, die ihre Arbeit wie folgt beschreibt:
„Unsere Aufgabe ist es, die globale Entwicklung, Akzeptanz und Einhaltung von Kommunikationsprotokollen und Standards in der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge durch Zusammenarbeit, Schulung, Tests und Zertifizierung zu fördern.“
Das Protokoll unterstützt eine Reihe von Funktionen, darunter intelligentes Laden, das die Energieverteilung ausgleicht, und Sicherheitsverbesserungen, wie verschlüsselte Kommunikation zum Schutz von Daten. Außerdem ermöglicht es die Kommunikation in Echtzeit über WebSockets, was die Reaktionsfähigkeit des Ladevorgangs verbessert.
In der Ladebranche am häufigsten Verwendung findet die OCPP-Version 1.6, die folgende Schlüsselfunktionen enthält:
- Authentifizierung von Ladevorgängen
- Teilen von Daten zu Ladesitzungen
- Fernsteuerung von Ladevorgängen
- Firmware-Verwaltung
- Störungsmeldung
Das OCPP-Protokoll spielt eine entscheidende Rolle für das Wachstum von Ladenetzen. Durch laufende Aktualisierungen können Unternehmen zunehmend sicherstellen, dass ihr Betrieb skalierbar, sicher und zukunftssicher ist.
Die Evolution von OCPP: Kommunikationsprotokolle
OCPP hat sich seit seiner Einführung stets weiterentwickelt.
OCPP 1.2 legte den Grundstein für die grundlegende Verwaltung von Ladesitzungen.
OCPP 1.5 wurde 2012 eingeführt und verbesserte die Systemkompatibilität und Zuverlässigkeit.
OCPP 1.6, das 2015 eingeführt wurde, enthielt wichtige Funktionen wie intelligentes Laden, Ferndiagnose und Nachrichtenverschlüsselung sowie WebSocket-Unterstützung für die Echtzeitkommunikation.
OCPP 2.0 (2018) brachte eine umfassende Überarbeitung mit erweiterten Sicherheitsmaßnahmen, verbessertem Smart Charging und mehr Flexibilität für das Energiemanagement. Zudem wurde die Unterstützung für komplexe Abrechnungen und Diagnosen eingeführt.
OCPP 2.0.1 (2020) ist die neueste Version. Mit ihr wurden diese Funktionen weiter verfeinert und die Integration von ISO 15118 für die Plug & Charge-Funktionalität eingeführt, mit der sich Fahrzeuge automatisch authentifizieren können. Außerdem wird Vehicle-to-Grid (V2G) unterstützt, was bidirektionales Laden ermöglicht, bei dem E-Fahrzeuge Strom in das Netz zurückspeisen können.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die fehlende Abwärtskompatibilität von OCPP 2.0.1 sowie die langsame Akzeptanz von Plug & Charge und V2G in der gesamten Ladeindustrie die breite Einführung von OCPP 2.0.1 bislang behindert haben. Mit fortschreitender Technologie und Reifung der Branche wächst jedoch das Interesse an OCPP 2.0.1 stetig.
In dem Maße, wie sich die Ladeinfrastruktur weiterentwickelt, werden auch die OCPP-Funktionen immer besser. Möglicherweise werden wir noch ausgefeiltere Neuerungen wie Over-the-Air-Updates, bessere Sicherheit und autonomes Laden von Fahrzeugen erleben.
Für Unternehmen gibt es noch weitere Überlegungen. Sollten Sie beispielsweise OCPP oder ein eigenes Kommunikationsprotokoll für Ladestationen verwenden? Wir gehen im Folgenden auf dieses Thema ein.
OCPP vs. individuelles Kommunikationsprotokoll
Vergleicht man das Open Charge Point Protocol (OCPP) mit einem individuellen Kommunikationsprotokoll für Ladestationen, so ergeben sich mehrere wesentliche Unterschiede und Vorteile.
OCPP ist ein Industriestandardprotokoll, das die Kommunikation zwischen Ladestationen für Elektrofahrzeuge und zentralen Managementsystemen erleichtern soll.
Wie bereits erwähnt, gewährleistet seine weite Verbreitung Interoperabilität und die Fähigkeit zur Integration in verschiedene Hardware- und Softwareplattformen, was sowohl den Betreibern von Ladestationen als auch den Nutzenden Flexibilität bietet.
Im Gegensatz dazu ist ein individuelles Kommunikationsprotokoll für Ladestationen in der Regel auf die Bedürfnisse eines bestimmten Herstellers oder eines proprietären Systems zugeschnitten.
Dieser Ansatz kann zwar die Leistung für einen bestimmten Anwendungsfall oder eine bestimmte Hardware optimieren, bietet aber oft nicht die Flexibilität und Zukunftssicherheit von OCPP, was die Integration in Systeme von Drittanbietern oder breitere Netzwerke einschränken kann.
Letztendlich ist OCPP aufgrund seines offenen und kooperativen Charakters für viele die bevorzugte Wahl, da es die Innovation und Anpassungsfähigkeit im sich schnell entwickelnden Ökosystem für Elektrofahrzeuge fördert.
OCPP-Ladestationen: Muss die Kompatibilität überprüft werden?
Ja, die Prüfung der OCPP-Kompatibilität (Open Charge Point Protocol) ist für Ladestationen und Software entscheidend, um die Interoperabilität mit verschiedenen Systemen zu gewährleisten. Damit wird die Einhaltung von Industriestandards überprüft und die Zuverlässigkeit erhöht.
Im Folgenden gehen wir auf einige Schlüsselfragen rund um den Ansatz von Virta bei OCCP-Tests ein.
1. Prüft Virta die OCPP-Kompatibilität?
Virta testet die OCPP-Kompatibilität neuer Ladestationsmodelle. Das spart Zeit und stellt sicher, dass Kunden eine zuverlässige, vollständig kompatible Ladelösung erhalten.
2. Wie läuft ein OCPP-Test ab?
Das getestete Gerät wird zuerst in der Testumgebung von Virta auf die Whitelist gesetzt. Anschließend können sicher Tests auf dem Gerät durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob es kompatibel ist, indem seine Funktionalität im Backend von Virta, Virta Hub getestet wird. Sobald das Gerät als kompatibel eingestuft wird, wird es dann in der Produktionsumgebung von Virta auf die Whitelist gesetzt und ist bereit, mit der Virta Plattform verwendet zu werden.
3. Warum finden OCPP-Test statt?
Durch das Testen wird sichergestellt, dass bestimmte Ladestationsmodelle korrekt und zuverlässig funktionieren. Dadurch wird auch verhindert, dass nicht kompatible Ladestationen mit Virta Hub in Betrieb genommen werden und für eine schlechte Benutzererfahrung sorgen.
4. Was macht unsere OCPP-Tests so einzigartig?
Nur wenige Organisationen verlangen, dass die Modelle vor der Aufnahme in die Whitelist getestet werden. Indem wir Tests vorschreiben, stellen wir sicher, dass die Geräte, die die Kunden in unserem Netzwerk vorfinden, ordnungsgemäß funktionieren und ein gutes Ladeerlebnis bieten. Das bedeutet auch, dass die Kunden Vertrauen in die Ladehardware haben, die sie einsetzen.