Engpassmanagement – Netze ausgleichen, Kosten sparen und nachhaltig laden
Mit dem steigenden Absatz von Elektrofahrzeugen steigt auch der Energieverbrauch, was zu einer Überlastung der Stromnetze führen kann. Netzüberlastungen verursachen erhebliche Engpässe bei der Nutzung erneuerbarer Energien und verhindern, dass der Strom sein Ziel erreicht. Intelligent gesteuerte E-Fahrzeuge können eine Lösung bieten.
Der Klimakrise Einhalt zu gebieten, ist eine globale Aufgabe von entscheidender Bedeutung. Alle Sektoren müssen zusammenarbeiten, um die Folgen abzuschwächen. Die Energie- und Transportbranche spielt dabei eine Schlüsselrolle. Hier scheint es bereits einen breiten Konsens darüber zu geben, wie die Herausforderung bewältigt werden kann: Elektrifizierung.
Mit zunehmender Verbreitung von Elektrofahrzeugen steigt auch der Bedarf an Strom, was möglicherweise zu lokalen Engpässen führen kann. Die Integration von Elektrofahrzeugen mit intelligentem Laden ermöglicht eine effektive Lösung für diese Herausforderung.
Zur gleichen Zeit nimmt die Erzeugung von erneuerbaren Energien weltweit zu. Engpässe im Stromnetz können aber die Nutzung und Erzeugung dieser grünen Energien behindern.
E-Fahrzeuge sind der Schlüssel zum Netzausgleich
Das elektrische Netz auf Verteilungsebene (zum Beispiel auf Stadtteilebene) könnte aufgrund zunehmender Elektrifizierung überlastet werden, wenn keine intelligenten Lösungen zur Steuerung implementiert werden.
Mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien in unserem Stromnetz, wie z. B. der Sonnenenergie, ergeben sich auch neue Probleme: Wenn die Sonne scheint, der Verbrauch aber gering ist, wird überschüssiger Strom ins Netz gespeist, was zu Engpässen führen kann. Dies hat in vielen Ländern zu Vorschriften hinsichtlich der Rückspeisung geführt. Im Grunde genommen ist es aber eine Verschwendung von grüner Energie.
Hier kommen Elektrofahrzeuge ins Spiel. Sie sind eine großartige Lösung für die eben genannten Herausforderungen, da die Ladeleistung mit Tools für das Energiemanagement gesteuert werden kann. Dadurch ist es auch möglich, mehr Ladestationen zu installieren, ohne das Stromnetz zu gefährden.
Es gibt verschiedene Lösungen für das Energiemanagement auf dem Markt, aber in diesem Beitrag möchten wir eine spezielle Lösung hervorheben: Engpassmanagement.
Engpassmanagement zur Rettung
An Standorten mit Kapazitätsengpässe kann die Installation von Ladestationen das Risiko von Stromausfällen erhöhen. Das Gleiche gilt für Gebiete mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Energieerzeugung und schwachen Leitungen.
All dies kann das Laden von E-Fahrzeugen behindern und sich auf die Servicequalität und Kundenzufriedenheit auswirken. Letztendlich muss in solchen Fällen in umfangreiche Ausbauarbeiten und teuren elektrischen Aufrüstungen investiert werden. Das Engpassmanagement schafft hier Abhilfe.
Das Engpassmanagement ist eine cloudbasierte Softwarelösung, die das Laden von Elektroautos auf der Grundlage der Netzkapazität und der Energieproduktion optimiert. Der Energieverbrauch der Ladestation wird nach einem festgelegten Zeitplan reguliert.
Mit dem Engpassmanagement können die Betreiber von Ladestationen (CPO, Charge Point Operator) die Ladevorgänge dann einplanen, wenn sie am sinnvollsten sind. Elektroautos werden also immer zur richtigen Zeit geladen. Die Steuerung der Ladeleistung kann auf Grundlage von:
- Zeitplänen, auf Basis von Strompreisen bei dynamischen Tarifen,
- Einschränkungen, die durch Fluktuationen bei der Energieerzeugung entstehen oder
- gesetzlichen Bestimmungen, die eine Regulierung der Ladeleistung während bestimmter Zeiträume vorschreibt, erfolgen.
Das Engpassmanagement kann mit dem dynamischen Lastmanagement von Virta kombiniert werden (eine weitere Lösung für das Energiemanagement), das den Verbrauch auf Standortebene optimiert.
Wie funktioniert das in der Praxis? CPOs können Regeln bestimmen, die den Stromverbrauch für Gruppen von AC-Ladestationen zu bestimmten Zeiten festlegen. Diese Regeln können manuell erstellt werden oder automatisiert aus Daten von externen Quellen wie URLs oder OSCP (Open Smart Charging Protocol).
Die Vorteile auf einem Blick
Stromkosten sparen
Mit dem Engpassmanagement wird der Energieverbrauch von Ladestationen während Spitzenlastzeiten, wenn die Strompreise am höchsten sind, reguliert und hilft dabei, Stromkosten zu senken. In Deutschland erhalten Betreiber von steuerbaren Geräten ab 2025 eine Ermäßigung auf Netzentgelte, wenn sie den Strom zu Zeiten schwacher Netzauslastung beziehen.
Stromnetze entlasten
Steuerbare Geräte wie Ladestationen können das Stromnetz zu bestimmten Zeiten entlasten. Unter gewissen Umständen können Netzbetreiber den Strombezug von Ladestationen ebenfalls einschränken, z. B. bei Überlastungen. Im Gegenzug dazu erhalten Betreiber Ermäßigungen bei Netzentgelten. Mit dem Engpassmanagement können Einstellungen zum Stromverbrauch zu regulierten Zeiten vorgenommen werden.
Erneuerbare Energien unterstützen
Die Produktion von erneuerbaren Energien unterliegt starken Fluktuationen. Wird der Strombezug von Ladestationen mit der Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien synchronisiert, wird der weitere Ausbau gefördert.
Energiebedarf steuern
Durch das Engpassmanagement wird die verfügbare Energie effizient verteilt, um sicherzustellen, dass Elektrofahrzeuge, die an das Netz angeschlossen sind, stets ausreichend Ladeenergie zur Verfügung haben. Auf diese Weise können individuell angepasste Ladevorgänge während Zeiten hoher Energieproduktion geplant werden, wodurch Überlastungen dauerhaft vermieden werden können.
Gut für das Stromnetz, gut für den Geldbeutel
Wie wir bereits erwähnt haben, bringt das Engpassmanagement große Einsparungen für den Geldbeutel. Nach unseren Berechnungen und den Rückmeldungen unserer Kunden können mit Engpassmanagement monatlich bis zu 10 Prozent der Stromkosten eingespart werden.
Durch die Beseitigung von Netzüberlastungen können mehr Ladepunkte am Standort ohne zusätzliche elektrische Aufrüstungen installiert werden, was zu höheren Einnahmen und keiner zusätzlichen Belastung für das Stromnetz führt.
Um das Engpassmanagement und seine Rentabilität in der Praxis zu veranschaulichen, sehen wir uns das Beispiel unseres Kunden Finavia genauer an.
Finavia ist eine finnische Flughafengesellschaft und betreibt 20 Flughäfen in ganz Finnland. Finavia nutzt das Engpassmanagement und stellt damit sicher, dass das Energiesystem vor Überlastung geschützt bleibt und die Kundinnen und Kunden an den Ladestationen den günstigsten Strom beziehen können.
Im Jahr 2023 betrug die Rendite von den Investitionen in das Engpassmanagement 500 Prozent.
Mit Engpassmanagement können Sie das Netz ausgleichen, Kosten sparen und mit Erneuerbaren laden. Sprechen Sie mit unserem Vertrieb, um zu erfahren, wie Sie das Engpassmanagement am besten für Ihre speziellen Anforderungen nutzen können.