EMSP & CPO: Zwei Seiten beim Betreiben eines Ladenetzes für E-Autos

Hier erfahren Sie alles rund um die Aufgabenverteilungen zwischen einem Charge Point Operator (CPO) und einem E-Mobility Service Provider (EMSP, manchmal auch EMP oder MSP) beim Betrieb eines Ladedienstes für Elektroautos. 

Aktuelle Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen und der rasante Ausbau von erneuerbaren Energien rücken E-Autos immer weiter in den Fokus. E-Mobilität, das Laden von E-Fahrzeugen und das Energiemanagement sind ein ideales Geschäftsmodell für viele Unternehmen und Energieversorger. Gleichzeitig ist E-Mobilität mit ihren vielen Möglichkeiten, Verantwortlichkeiten und Komplexitäten für viele Neuland. Um als Unternehmen erfolgreich in das Ladegeschäft für E-Autos einzutreten, ist es wichtig zu verstehen, welche Optionen es gibt.

Wir bringen etwas Licht in die Diskussion und erklären die unterschiedlichen Rollen beim Betreiben eines Ladenetzes für E-Fahrzeuge. 

EMSP und CPO: Definitionen

Was ist ein E-Mobility Service Provider?

Ein EMSP oder E-Mobilitätsdienstleister ist ein Unternehmen, das Fahrerinnen und Fahrern von E-Fahrzeugen einen Ladeservice anbietet. Meist geschieht dies über eine App. Als Fahrstromanbieter schafft ein EMSP für seine Kundinnen und Kunden einen Mehrwert, indem er ihnen zu festgelegten Tarifen Zugang zu Ladepunkten in einem geografischen Gebiet verschafft.

Was ist ein Charge Point Operator?

Ein Charge Point Operator (CPO) oder Ladepunktbetreiber ist ein Unternehmen, das über einen Pool von Ladepunkten verfügt und diese betreibt und verwaltet. Dazu gehören auch Installation, Service und Wartung von Ladestationen. Da ein CPO den Strom für seine Ladegäste beschafft, ist er Letztverbraucher im Sinne des EnWG.

Unterschied EMSP und CPO:

Während ein CPO verantwortlich für die Ladeinfrastruktur ist, verknüpft ein EMSP diese mit der Nachfrage, also mit Fahrerinnen und Fahrern von E-Fahrzeugen. Ein EMSP ist also die Brücke zwischen Ladestation und E-Auto und unterstützt den CPO dabei, mit seinen Ladestationen Geld zu verdienen.

Ein CPO muss nicht unbedingt im Besitz der Ladestationen sein, sondern kann auch nur die Verbindung zu einem oder mehreren EMSPs sicherstellen.

EMSPs und CPOs sind zwei entscheidende und voneinander abhängige Rollen beim Betreiben eines Ladenetzes. Gemeinsam installieren und verwalten sie Ladestationen für Elektroautos.

Ohne CPO und EMSP gibt es kein Ladenetz.

Hier ist auch wichtig zu erwähnen, dass einem EMSP nichts daran hindert, auch die Rolle eines CPO zu übernehmen und umgekehrt.

EMSP und CPO und ihre beiden Rollen haben ihre eigenen Feinheiten, Vorteile und Verantwortlichkeiten. Lassen Sie uns diese nun näher durchleuchten.

Was sind die Aufgaben eines E-Mobility Service Providers (EMSP)?

Die Hauptaufgabe eines EMSP ist es, Fahrerinnen und Fahrern von Elektrofahrzeugen bei der Suche nach Ladestationen zu helfen, ein reibungsloses Ladeerlebnis zu bieten und dabei verschiedene Zahlungsmöglichkeiten anzubieten.

Im Normalfall bedient ein EMSP nur registrierte Kundinnen und Kunden. Das Laden sollte allerdings auch ohne Registrierung funktionieren, so ist es auch in der Ladesäulenverordnung vorgesehen.

Darüber hinaus haben Nutzerinnen und Nutzern eines EMSP dank Roaming vereinfachten Zugang zu Fremdnetzen. Gleichzeitig können Nutzerinnen und Nutzern eines Drittanbieters an den Ladepunkten eines EMSP laden. Für einen EMSP bedeutet Roaming als die Erweiterung des Kreises potenzieller Nutzerinnen und Nutzer, da diese auch ohne Registrierung den Ladeservice in Anspruch nehmen können.

Schlussendlich verbessert Roaming das Nutzungserlebnis deutlich – genau so, wie wir bereits alle die Vorteile des Roamings bei unseren Smartphones genießen.

Was sind die Aufgaben eines Charge Point Operators (CPO)?

Die Hauptverantwortung eines Ladestationsbetreibers besteht darin, sicherzustellen, dass seine Ladepunkte rund um die Uhr betriebsbereit und zugänglich sind.

Dies beinhaltet:

• Regelmäßige Fern- und Vor-Ort-Wartung
• Software und Firmware Updates
• Bereitstellen einer adäquater Stromversorgung
• Ausführen von Diagnosen
• Festlegen von Preisen
• POI-Datenverwaltung

Für die Zukunft bauen.

Eine weitere wichtige Aufgabe eines CPO ist es sicherzustellen, dass der Betrieb der Ladestationen skalierbar – oder in anderen Worten – erweiterbar bleibt.

Ein CPO muss auch gewährleisten können, dass alle Ladepunkte mit den neuesten Industriestandards und -protokollen wie OCPP, OCPI, OCSP und der neuen ISO 15118 kompatibel sind. Darüber hinaus können CPOs ihr Geschäft mit intelligentem Energiemanagement wie bidirektionalem Laden oder V2G ausbauen.

Lösungen für das intelligente Energiemanagement können die Gesamtbetriebskosten (TCO) senken, indem sie:

• Den Energiebedarf in Spitzenzeiten glätten,
• die Integration von erneuerbaren Energien erlauben,
• des Energiespeichermanagement verbessern und
• das Vollladen von Fahrzeugbatterien zu jeder Zeit garantieren.

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